Die ganze Bibel ist aktuell für uns als Christen, auch der erste Teil der Bibel, das sogenannte Alte Testament. Dort finden wir den Schöpfungsbericht, den Auszug aus Ägypten und viele anderen Berichte über das Volk Israel. Diese Berichte sind jedoch nicht nur Geschichten, die vor tausenden Jahren geschehen sind, es sind vor allem auch Bilder für uns. Diese Bilder zeigen uns den Plan Gottes mit uns heute.
Die Bücher Daniel, Esra und Nehemia sprechen davon, wie die Juden aus dem Exil in Babylon zurück nach Jerusalem kamen und dort erst den Tempel und dann die Stadtmauer Jerusalems wieder aufbauten.
Was hat das nun mit uns heute zu tun? Diese Berichte zeigen uns, wie Gott heute die Gemeinde wieder aufbaut.
In der Apostelgeschichte hatte es einen wunderbaren Anfang gegeben und an vielen Orten waren Gemeinden entstanden. Mit der Zeit ging es dann leider immer weiter abwärts. Heidnische Elemente kamen in die Gemeinde, ein Klerus-Laien-System wurde eingeführt und die lebendige Beziehung mit Jesus ging verloren. So kamen die Gläubigen im übertragenen Sinne in die babylonische Gefangenschaft.
Mit der Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen in die Sprache des Volkes, begann jedoch die Rückkehr. Heute haben wir sehr viel Licht vom Herrn bekommen und sehen klar, dass der Herr seine Gemeinde an jedem Ort aufbauen will. Diese Gemeinde entspricht ihm vollkommen, so dass er sie seine Braut nennt. Heute ruft der Herr heraus aus Babylon, zurück nach Jerusalem!
In Hebräer 12:22-23 können wir es nochmal ganz klar sehen, dass Jerusalem ein Bild auf die Gemeinde heute ist:
Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zur Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten.
Ein Herz für Jerusalem
Im Buch Nehemia erfährt Nehemia, der Mundschenk am Hof des persischen Königs ist, dass Jerusalem immer noch zerstört ist. Seine Reaktion darauf ist:
Und sie sprachen zu mir: Die übrig geblieben sind von der Gefangenschaft, sind dort in der Provinz in großem Unglück und Schmach; die Mauern Jerusalems sind zerbrochen und seine Tore mit Feuer verbrannt. Als ich aber diese Worte hörte, setzte ich mich nieder und weinte und trug Leid tagelang und fastete und betete vor dem Gott des Himmels.
Nehemia 1:3-4
Auch wir brauchen solch ein Herz für die Gemeinde. Es darf uns nicht egal sein, wie es um Gottes Haus steht. Das Christentum heute ist zerspalten und verwirrt. Dies entspricht dem Zustand des zerstörten Jerusalems damals.
Wir wollen gerne dem Herzenswunsch Gottes entsprechen und uns für die Gemeinde hingeben. Das einzige Muster dafür ist das Wort Gottes, keine Tradition, keine menschlichen Ideen. So wird heute Jerusalem, d.h. die Gemeinde, aufgebaut.
Denn der HERR hat Zion erwählt, und es gefällt ihm, dort zu wohnen. »Dies ist die Stätte meiner Ruhe ewiglich; hier will ich wohnen, denn es gefällt mir wohl.
Psalm 132:13-14
Der HERR liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs.
Psalm 87:2
Gott liebt alle Gläubigen, sein ganzes Volk (alle Wohnungen Jakobs), jedoch hat er Zion erwählt. Was lieben wir heute? Wofür brennt unser Herz? Lasst uns dafür beten, dass der Herr uns ein Herz für seine Wahl, für Jerusalem, gibt. Amen!
