Gottes ewiger Vorsatz (Teil 3)

Gott wieder frei und ohne Furcht begegnen können

In den ersten beiden Beiträgen haben wir aufgezeigt, wie der Mensch sich schon kurz nach seiner Erschaffung von Gott, seinem Schöpfer, abwandte und dadurch ins Verderben stürzte. Kriege, Ungerechtigkeit und Betrug bestimmen seither den Alltag. Doch Gott hat uns Menschen nicht aufgegeben. Aus Liebe sandte er seinen Sohn Jesus Christus, der unsere Schuld, unsere Schwachheit und Sünde auf sich nahm und das gerechte Gericht Gottes dafür trug.

So wurde der Weg zu Gott wieder frei. Wir dürfen unserem Schöpfer mit reinem Gewissen begegnen und müssen uns nicht länger vor ihm verbergen. Mehr noch: Gott wurde unser Vater. Wir haben sein ewiges und heiliges Leben empfangen – das ist ein Leben voller Kraft und Freude – und sind dazu berufen, dem Ebenbild seines Sohnes, Jesus Christus, gleichgestaltet zu werden.

Doch damit ist Gottes ewiger Plan noch nicht vollendet. Lasst uns gemeinsam anschauen, was die Bibel darüber offenbart.


Ein Blick in die Zukunft

Die Bibel ist ein einzigartiges Buch: Sie blickt tief in die Vergangenheit und weit voraus in die Zukunft. Sie erweitert unseren oft auf das Hier und Jetzt begrenzten Blick und eröffnet uns Einsichten in Dinge, die wir aus eigener Kraft nicht erkennen könnten.

Wer einen hohen Berg oder Turm besteigt, erlebt oben angekommen seine Umgebung aus völlig neuer Perspektive. In ähnlicher Weise lädt uns die Bibel ein, gemeinsam mit dem Apostel Johannes diesen geistlichen Aufstieg zu wagen. Johannes durfte wie kaum ein anderer einen Blick in die zukünftigen Ereignisse werfen – und hat für uns festgehalten, was er gesehen hat.

Die Vision auf einem hohen Berg

Johannes sah eine Stadt, die vom Himmel herab auf die Erde kam – von gewaltigem Ausmaß, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes und strahlend in einem Licht, klar wie Kristall. Umgeben war sie von einer hohen Mauer aus dem Edelstein Jaspis, mit Toren aus Perlen. Die Stadt selbst bestand aus reinem Gold, durchscheinend wie Glas.

Was bedeutet diese Vision für uns heute? Sollen wir sie wörtlich verstehen – als eine tatsächliche Stadt – oder handelt es sich um ein Bild, das geistlich gedeutet werden muss?

Wer diese Frage beantworten möchte, sollte sich Zeit nehmen und die entsprechende Bibelstelle in Offenbarung 21,9–22,5 in aller Ruhe lesen und auf sich wirken lassen.

Um diese Stadt zu sehen, wurde Johannes auf einen hohen Berg geführt. Dort sprach ein Engel zu ihm:

„Komm her, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes.“

Doch was Johannes dann sah, war nicht eine einzelne Person, sondern eben jene Stadt. Darin liegt der Schlüssel zum Verständnis dieser Vision: Die Stadt ist die Braut, die Frau des Lammes.

Es geht also nicht um Baumaterialien, sondern um ein geistliches Bauwerk – die Frau des Lammes selbst.

In der Offenbarung wird das Lamm häufig erwähnt. Wer mit der Bibel vertraut ist, weiß: Das Lamm ist Jesus Christus – das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegträgt. Doch wer ist nun diese Frau, deren Bräutigam Jesus Christus ist? Das ist eines der großen Geheimnisse der Bibel.

Die erste Frau in der Bibel

Die erste Frau, von der die Bibel berichtet, war Eva. Sie wurde nicht wie Adam aus Erde geformt, sondern Gott versetzte Adam in einen tiefen Schlaf, entnahm ihm eine Rippe und baute daraus Eva, seine Frau.

Eva wurde nicht erschaffen, sondern gebaut. Was zunächst ungewöhnlich erscheint, zeugt von einer tiefen geistlichen Wahrheit: Eva sollte Adam entsprechen – „Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch“. Deshalb wurde sie aus ihm heraus genommen (1. Mose 2,18–25).

Die Frau des Lammes

Als Paulus an die Gemeinde in Ephesus schrieb, legte er ihnen ans Herz, ihre Ehe in einer Weise zu führen, die Gott wohlgefällig ist:

„Ihr Männer, liebt eure Frauen so, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat.“ (Eph. 5,25)

Es ist also die Gemeinde, die Christus so liebt, wie ein Mann seine Frau lieben soll. Sie ist die Frau des Lammes.

Jesus Christus starb am Kreuz, damit wir erlöst werden und sein Leben empfangen. Wer an ihn glaubt, ist von neuem geboren:

„Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden …“ (Joh. 1,12–13)

Wer von neuem geboren ist, soll gemeinsam mit seinen Glaubensgeschwistern zur Braut Christi aufgebaut werden.

Daher sagt Paulus weiter:

„Dieses Geheimnis ist groß; ich aber sage es von Christus und der Gemeinde.“ (Eph. 5,31–32)

Der Aufbau zur heiligen Stadt

Die Gemeinde besteht – anders als Eva – aus vielen Gläubigen, die in Einheit zusammenkommen und gemeinsam als ein neuer Mensch die Braut Christi darstellen. Daraus wird deutlich, wie wesentlich die Einheit unter den Christen ist.

Wer von neuem geboren ist, ist dazu berufen, gemeinsam mit anderen Gläubigen zur Gemeinde aufgebaut zu werden. Zwar suchen wir heute diese Einheit mit den Menschen unserer Zeit – doch in Ewigkeit werden wir mit allen vereint sein, die Gottes Leben empfangen haben.

Das ist jene heilige, wunderbare Stadt: das Neue Jerusalem, das Johannes sah.

Diese Stadt entsteht bereits heute durch die Mitwirkung von uns Menschen, wenn wir uns Gottes Plan entsprechend hingeben. Durch das Neue Jerusalem wird Gottes Herrlichkeit in Ewigkeit offenbar und Weisung zur Heilung der Nationen ausgehen.

Lebendige Steine für Gottes Bau

Jesus sah diesen Aufbau bereits während seines irdischen Lebens. Als er Simon begegnete, gab er ihm sofort den Namen Petrus – „Stein“. Später schrieb Petrus:

„… und werdet auch ihr aufgebaut als lebendige Steine zum geistlichen Haus …“ (1. Petr. 2,4–5)

Das Haus Gottes und seine heilige Stadt werden mit Menschen aufgebaut, die durch den Geist Gottes zu lebendigen Steinen wurden.

Diese Berufung Jesu gilt auch heute noch

Auch heute, im 21. Jahrhundert, sind wir Christen dazu berufen, uns als lebendige Steine zu einem geistlichen Haus aufbauen zu lassen. Doch unsere Verpflichtungen und Ablenkungen verstellen oft den Blick auf Gottes großen Vorsatz.

Hinzu kommen Spaltungen, die dem Willen Gottes widersprechen. Wer ernsthaft an Gottes Haus mitbauen möchte, muss diese Hindernisse überwinden. Wie das gelingen kann, zeigt uns allein die Heilige Schrift.

Lasst uns in einem weiteren Blog nachsehen, was Gottes Wort dazu sagt.

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Autor: Weizenkorn

Christlicher Blog Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

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