Nachdem Israel den Jordan durchquert hatte, befahl Gott Josua das Volk zu beschneiden.
Die Beschneidung war schon bei Abraham ein Zeichen des Bundes Gottes mit seinem Volk. Auch die Israeliten, die aus Ägypten ausgezogen waren, waren beschnitten. Diejenigen, die in der Wüste geboren waren, waren jedoch unbeschnitten. Auch wir als Christen können nicht im guten Land vorangehen, wenn wir die Beschneidung nicht erfahren. Natürlich ist hier nicht die Beschneidung im Fleisch gemeint, wie damals im Alten Testament, sondern eine Beschneidung des Herzens.
Zu der Zeit sprach der HERR zu Josua: Mache dir scharfe Messer und beschneide die Söhne Israels wiederum, zum zweiten Mal! Da machte sich Josua scharfe Messer und beschnitt die Söhne Israels auf dem Hügel Aralot.
Eine Beschneidung des Herzens
Schon zu Abrahams Zeit hatte Gott gesagt, dass es ihm eigentlich darum ging, das Herz der Menschen zu beschneiden. Diese Beschneidung des Herzens hat zum Ziel, dass wir den Herrn unseren Gott von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben.
Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, dass du am Leben bleibst.
Und auch im Neuen Testament sehen wir, dass diese Beschneidung des Herzens im Geist an uns durchgeführt werden muss:
Sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben. Sein Lob kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.
Die Beschneidung, Gottes Wirken in uns
Während die leibliche Beschneidung nur bei Männern durchgeführt werden kann und dabei nur einmalig etwas Haut abgeschnitten wird, ist die geistliche Beschneidung für alle Gläubigen nötig. Nachdem wir gläubig geworden sind lieben wir noch viele andere Dinge, unsere Seele ist noch nicht umgewandelt. Gott möchte durch den Geist an uns arbeiten und unseren Verstand, Gefühl und Willen umwandeln. Dafür ist es häufig nötig, dass er etwas abschneidet und uns so zurecht bringt. Dies zu erfahren ist ein großes Vorrecht, da Gott das Ziel hat, dass auch wir an seiner Heiligkeit anteilbekommen. Genau wie unsere irdischen Eltern uns für ein paar Jahre lang erziehen, so erzieht auch Gott seine Kinder:
Zudem hatten wir auch unsere leiblichen Väter als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnen und leben? Denn sie züchtigten uns zwar für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
Nur wenn wir es zulassen, dass der Herr uns erzieht können wir Anteil an seiner Heiligkeit bekommen und geistliche Frucht zur Reife bringen. Vorallem ist es wichtig zu sehen, dass Josua allein das Volk beschnitt. Ebenso ist es heute allein der Geist, der uns umwandeln kann. Ich kann mich weder selber beschneiden noch darf ich versuchen andere zu beschneiden. Eine bloße äußerliche Verhaltensänderung ist nicht das, was Gott möchte. Deshalb kann nur der Geist durch sein Werk in uns die Beschneidung durchführen und wahre Heiligkeit hervorbringen.
Wie Israel immer wieder nach Gilgal zurückkam, so müssen auch wir es immer wieder zulassen, dass Gott weiter und tiefer an uns wirkt. So werden wir Christus unser gutes Land weiter einnehmen können und Frucht bringen.