Wenn man sich umschaut, sieht man so viele verschiedene christlichen Gemeinden und Gruppierungen. Allein in einer kleinen Stadt kann man sich unter dem großen Angebot kaum entscheiden, wohin man gehen soll. Die Frage stellt sich, ob das so von Gott auch gedacht und gewünscht ist. Wie stellt sich Gott das Zeugnis seiner Kinder in dieser Welt vor?
Gottes Wille – die Einheit
Im Johannesevangelium steht geschrieben: „damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seinen, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ (Johannes 17:21) Hier steht klar und deutlich, dass die Einheit untereinander dieses Zeugnis vor der Welt sein soll. Gott will die Einheit, die in seine Dreieinigkeit besteht, heute durch seine Gläubigen auf dieser Erde sichtbar machen. Die Einheit, die er sehen will, ist also ein Zeugnis seiner eigenen Person. Das heißt ohne Gott kann es so eine Einheit auch nie geben! Es handelt sich hier nämlich nicht um irgendeine Einheit, wo Menschen sich gemeinsam für eine spezifische Sache einsetzen, oder dieselbe Fußballmannschaft anfeuern. Die göttliche Einheit ist etwas Höheres, ein Ausdruck der Liebe.
„Der Weg, der alles übersteigt!“ (1. Korinther 12:31) – seine Liebe!
Das Kennzeichen der Einheit beinhaltet auch immer die Liebe. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannes 13:35) Ohne diese Liebe gibt es auch keine Einheit. Deswegen hat Gott seine Liebe in die Herzen der Gläubigen ausgegossen, durch den Heiligen Geist (vgl. Römer 5:5). Das gibt die Fähigkeit diese Einheit in Liebe zu halten. Doch warum kommt es dann immer wieder zu Trennungen und Spaltung unter den Christen?
Gründe der Trennung
Es gibt einen Feind, der dieses Zeugnis der Einheit, diesen Ausdruck zerstören will. Er weckt immer wieder die sündige Natur in den Gläubigen, die voll Ruhmsucht, Neid, und Streit ist und letztendlich Trennungen mit sich bringt. Folgende Punkte sind oftmals Gründe, die zur Spaltung führen.
Personen:
Gott kann viele Gläubige durch ihre Gaben und Fähigkeiten für sein Werk benutzen. Doch wenn einzelne Personen zu hoch erhoben werden, kann das ein Anlass für eine Trennung werden. Der Feind kann hier ein menschliches Element, die Verehrung eines Menschen, hineinbringen und verdirbt somit das Werk Gottes. Im Korintherbrief steht, dass sich kein Fleisch vor Gott rühmen soll (vgl. 1. Korinther 1:29). Die Ehre und Anbetung gehört allein dem allmächtigen Gott.
Lehrmeinungen:
Es gibt oft viele Sichten, Interpretationen und Auslegungen von Bibelstellen. Diese können zu Streitereien führen, und schlussendlich wiederum zu verschiedenen Gruppierungen. Die Gefahr besteht, dass man glaubt, etwas besser erkannt zu haben als die anderen. Doch was sagt die Bibel: „Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber baut auf“ (1. Korinther 8:1). Manchmal ist es besser die eigene Ansicht einfach für sich zu behalten und nicht die anderen von etwas überzeugen zu wollen. „Den glauben den du hast behalte bei dir selbst vor Gott“ (Römer 14:22). Frage dich: „Was dient zum Frieden, was zum Aufbau?“
Prägungen:
Nationalität, Kultur, Sprache, Gewohnheiten könne Grundlage einer Trennung sein. Viele Christen schauen nach Gemeinschaften in ihrer eigenen Kultur. Der Gedanke klingt im ersten Moment logisch, es scheint einfacher die Einheit mit Christen zu halten, die gleich geprägt sind und einen ähnlichen Hintergrund haben. Doch stellt das die Einheit Gottes dar? Woher kommen denn die verschiedenen Nationalitäten und Sprachen? Sie haben ihren Ursprung in einem Gericht Gottes über die Menschheit. Auf dieser Basis kann und soll sicher nicht das Zeugnis Gottes hervorkommen. Diese Unterschiede werden durch die Taufe in Christus hinein beiseite geräumt, um den Weg für die Einheit frei zu machen: „da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“ (Galater 3:28)
Die Einheit am Ort
Diese Dinge, die die Einheit stören wollen, sollen wir nicht stehen lassen und akzeptieren. Sie hindern die Ausführung von Gottes Plan. Heute wird häufig argumentiert, dass die Christen ja trotzdem eins sind, auch wenn sie sich in verschiedenen Gruppierungen organisieren. Aber Gott hat in der Bibel gezeigt, dass er sich die praktische Einheit aller Glaubensgeschwister an einem Ort wünscht. Dass sie als eine Gemeinde am Ort zusammenkommen. Daher wird in der Bibel zum Beispiel von der Gemeinde in Jerusalem oder Antiochien gesprochen. Die Gemeinde am Ort gründet sich nicht auf einem begabten Leiter, einer Lehrmeinung, kulturellen oder anderen Vorlieben, sondern darin, alle Kinder Gottes anzunehmen. Welchen Anlass habe ich einen Bruder, oder eine Schwester nicht anzunehmen? Der Christus, der in ihnen lebt, ist der gleiche der in mir lebt. Gott hat diesen Weg der Einheit vorgegeben. Er hat dafür in Jesus am Kreuz sein Leben gegeben. Dieses allein macht den Menschen fähig diesen Weg zu gehen. Er hat sie „in einem Leib mit Gott versöhnt durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat.“ (Epheser 2:16). Am Kreuz wurden alle trennenden Elemente beseitigt. Das ist die Basis der Einheit! Es ist wichtig die Werke des Feindes in den Trennungen zu erkennen. Doch bleibe hier nicht stehen. Gott sucht heute Menschen mit der Haltung: „Herr wie kannst du die Einheit wiederherstellen?“
Hingabe für die Einheit
Heutzutage sind viele Kinder Gottes in Gefangenschaft, sei es unter dem Gesetz, unter der Herrschaft von Menschen, oder im Umgang mit weltlichen Dingen. Deswegen braucht Gott Herzen von Gläubigen, die FÜR das Volk Gottes kämpfen, dafür, dass alle Gefangenen befreit werden. Im Alten Testament kann man diese völlige Hingabe für das Volk Gottes bei dem Prophet Daniel sehen. Er war in Babylon gefangen, doch er hatte ein Herz für das Zeugnis Gottes, welches in Jerusalem war. Täglich war es in seinem Herzen und er hat viel dafür gebetet. Er hatte die Verheißung, dass der Herr sein Volk wieder in Jerusalem zusammenführen wird, was dann auch geschah. Das zeigt, das Gebet viele Gefängnisse und Ketten lösen kann.
„Und ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, hin, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen, Fasten und Sack und Asche. (…) Wir haben gesündigt und haben uns vergangen und haben gottlos gehandelt, und wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und Rechtsbestimmungen abgewichen.“ (Daniel 9:3,5)
Daniel tut Buße, obwohl er sich selbst rein bewahrt hat. Doch in seinem Gebet macht er sich eins mit dem GANZEN Volk und mit seiner Schuld. Zeige nicht mit dem Finger auf andere Geschwister, mache dich vielmehr eins mit dem ganzen Volk Gottes, auch mit seiner Schuld. Die ganze Gemeinde, das heißt alle wiedergeborenen Gläubigen, haben Anteil an dem zerspaltenen Zustand der Christenheit. Doch heute gilt es dafür zu kämpfen dieses Zeugnis der Einheit zurückzugewinnen. Dafür braucht es demütige Herzen und vor allem den Aspekt der Bruderliebe. Gottes Liebe gilt für alle seine Kinder und sie ist fähig alle Hindernisse zu überwinden!
„Über alles aber ziehet an die Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist.“ (Kolosser 3:14)
„und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“ (Epheser 4:3)
„Und ich habe andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle. Und dieselben muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, dann wird es nur noch eine Herde und einen Hirten geben.“ (Johannes 10:16)
„so macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das eine bedacht seid. Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“ (Philipper 2:2-3)
Einheit um den Preis der Wahrheit?
Diese Problematik und auch die Auswüchse habe ich als “Frischling” und “Neu- oder Wiedergeborener”
bei meiner Suche nach der passenden Denomination auch und mit Bedauern feststellen müssen.
Jedoch kann ich nicht mitgehen, wenn diese Einheit irgendwie erzwungen ist, nur um der menschlichen Einheit,
welche sich leider, so meine Feststellung als Frischling in der “Kirchenszene” zwanghaft durchsetzen soll.
werfen wir dabei das “lebendige Wort” über Bord, dann schütten wir im übertragenden Sinne das Kind mit dem Bade aus.
Nehmen wir die “Gemeinde” oder die Gläubigen zur Endzeit
und wie sie charakterisiert sind aus der Offenbarung,
dann dürfen wir feststellen,
daß sie die Gebote halten (in der Tiefe und prinzipiel verstehen, verinnerlicht haben und auch leben)
und das Zeugnis Jesu haben… und das sie nicht mit der Welt gehen.
Nun, was nun, lieber Leser und Leser, wie Täter des Wortes?
Wie sprsch Luther:
“Gemeinschaft, wo es geht, doch Wahrheit um jeden Preis”
(?? hmm, bin jetzt nicht so ganz “Zitat”-fest)
Alles Liebe
und Danke für dieses aktuelle Thema,
Raphael.