An mehreren Stellen in der Bibel lesen wir, dass die Gläubigen erkauft wurden und zu einem Königreich und zu Priestern gemacht sind. So auch in Offenbarung 1:5-6:
Und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten und Fürsten über die Könige der Erde. Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat mit seinem Blut und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Auch schon im Alten Testament, als Gott das Volk Israel aus Ägypten herausgerettet hatte, sprach er zu Mose:
Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.
Es war also schon sehr lange Gottes Wunsch diese Priesterschaft zu bekommen, die Ihm dienen sollte. Dabei geht es jedoch weder um die Priester in manchen Amtskirchen noch um die Priester, die damals in Jerusalem im Tempel dienten. Die Priesterschaft im Alten Testament war ein Bild auf die geistliche Wirklichkeit der Priesterschaft, die wir heute sein sollen. Der Hebräerbrief zeigt, dass heute Jesus unser Hoherpriester ist und wir, die Gläubigen, die Priesterschaft (Hebräer 6:20 – 10.25).
Heute als heilige Priester leben
Den Leib hingeben
Was bedeutet es nun, dass wir, als Gläubige, Priester sind? Es ist nichts mystisches und du musst auch keine Tiere schlachten. Es hat aber sehr viel mit unserem Alltag zu tun. Zum Beispiel lesen wir in Römer 12:1:
Ich ermahne euch nun, Brüder, durch das Erbarmen Gottes, dass ihr eure Leiber gebt zum lebendigen und heiligen Opfer, Gott wohlgefällig; das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
Paulus schreibt, dass wir unseren Leib als heiliges und lebendiges Opfer geben sollen. Das heißt, die erste Frage ist: Wo bist du? Bist du in der Versammlung (Gottesdienst) oder liegst du lieber im Bett? Besuchst du andere Gläubige oder gehst du lieber ins Kino? Ein Priester gibt seinen Leib für Gottes Werk hin.
Den Herrn Jesus anziehen
Im Alten Testament hatten die Priester besondere Gewänder an. Diese Gewänder weisen auf den Herrn Jesus hin. Heut gilt für uns diesbezüglich Römer 13:14a:
zieht vielmehr den Herrn Jesus Christus an…
Jesus Christus ist unser Gewand. Es ist nicht unsere eigene Stärke, Intelligenz oder Heiligkeit in der wir Gott dienen, sondern es ist der Herr Jesus in uns. Wir ziehen den alten Menschen aus, die Lüste und Begierden, alle Schlechtigkeit und ziehen Jesus als unser Priestergewand an.
Die Gedanken ausrichten
Zum Priestergewand im Alten Testament gehört auch der hohe Kopfbund, eine Art Turban. Auch dieser Kopfbund hat uns heute viel zu sagen. Als Gläubige sollen unsere Gedanken nicht um Ängste und Sorgen kreisen sondern ausgerichtet sein auf Gott. So lesen wir in Kolosser 3:2:
Richtet euer Denken auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist;
Auch dies ist eine sehr praktische Aufgabe. Richte deine Gedanken aus auf die Dinge Gottes. Fülle deine Gedanken mit Bibelversen, geistlichen Liedern und Psalmen. Wenn die Gedanken anfangen, um Probleme zu kreisen, dann wende dich zu Jesus. Gib ihm deine Sorgen ab und richte deine Gedanken neu aus.
Heiligkeit
Wenn wir heute Gott als Priester dienen wollen, müssen wir heilig sein. Jemand, der in Sünde lebt, wird wahrscheinlich keinen Wunsch haben, Gott zu dienen. Es sind allerdings nicht nur die offensichtlich sündigen Dinge, die unseren Dienst für Gott beeinträchtigen. Im Alten Testament sagt Gott zu den Priestern, dass sie sich von Tod fernhalten sollen. Heutzutage gibt es überall viel Tod um uns herum. Damit meine ich nicht physischen Tod, sondern geistlichen Tod. Was schaust du dir im Internet an? Was ist mit der Werbung, die vor die auftaucht? Was lässt du dir von deinen Kollegen erzählen? So gibt es vieles, was nicht unbedingt Sünde ist, geistlich aber dennoch Tod und Entfernung zu Gott bringt. Deshalb sagt Jakobus 1:27b:
…und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.
Dies ist unverzichtbar, wenn wir Gott als Priester dienen wollen!
Eine heilige Priesterschaft
und werdet auch ihr aufgebaut als lebendige Stein zum geistlichen Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus;
1.Petrus 2:6
Ein Priester dient nicht allein, sondern zusammen mit den anderen in einer Priesterschaft. Die persönliche Beziehung zu Jesus ist sehr wichtig, jedoch brauchen wir auch die Geschwister. So hat es Gott vorgesehen. In der Gemeinde dienen wir zusammen unserem Gott und Vater als heilige Priester.