Der Wiederaufbau (Esra 3)

Dem Herrn aus Liebe gehorchen

Der Herr wollte sein Volk aus der babylonischen Gefangenschaft wieder zurückbringen nach Jerusalem. Leider war nur ein geringer Anteil des Volkes bereit, das bequeme Leben in Babylon zu verlassen und die beschwerliche Reise und das bescheidene Leben im zerstörten Jerusalem auf sich zu nehmen. Aber es gabe doch einige, deren Geist erweckt war und die nach Jerusalem zurückkehrten.

Dieses Wort hat auch für uns Christen heute eine wichtige Bedeutung. Viele Christen befinden sich heute im übertragenen Sinne in einer babylonischen Gefangenschaft. Das heißt, sie stecken fest in christlichen Traditionen, in menschengemachten Gesetzen, Werken und Organisationen und erfahren dort nur wenig Kraft, Segen und Freude.

Aber der Herr ruft uns aus all dem heraus und will unseren Geist erwecken, dass wir heute sein Haus, die Gemeinde mit Freude und Freimut bauen. Das bringt auch eine wunderbare Einheit hervor, wie damals in Esra 1:1:

„Und als der siebte Monat herankam, dass die Söhne Israel in den Städten ⟨wohnten⟩, da versammelte sich das Volk wie ein Mann nach Jerusalem.“

Den Altar auf den alten Fundamenten bauen

In Esra 3:2-3a heißt es:

„Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und seine Brüder machten sich auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. Und sie errichteten den Altar auf seinen ⟨alten⟩ Fundamenten,…“

Dieser Abschnitt ist auch für uns Christen heute sehr bedeutungsvoll, denn der Brandopferaltar ist auch ein Bild für unsere Hingabe an den Herrn. Wie damals zuerst der Altar gebaut wurde, sollen wir uns heute zuerst dem Herrn ganz in Demut hingeben.

In Esra 3 achteten die Juden genau darauf dass, der Altar wieder auf den alten Fundamenten gebaut wurde. Manchmal denke wir vielleicht, dass wir heute neue, moderne Wege und Methoden wie fetzige christliche Musik, multimediale Performance, feurige redegewandte Pastoren etc. benötigen, um den Geist der Christen zu erwecken. Aber in Esra 3 sehen wir, dass hier gar nichts Neues gibt. Viel mehr wurde darauf geachtet, dass der Altar auf den alten Fundamenten, also an dem vom Herrn erwählten Ort gebaut wurde. Als Negativbeispiel hierzu wird in 2. Könige von üblen Taten des König Ahas berichtet, unter anderem, dass er einen Altar nach seinem „Geschmack“ errichtete und den ursprünglichem Altar von seiner Position wegrückte.

An einer anderen Stelle, in Richter 17:6 heißt es: „In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen.“ Was heute in der Welt als „normal“ angesehen wird, dass jeder das tut, was in seinen Augen recht ist, ist leider auch unter Christen weit verbreitet. Dies ist in Gottes Augen sehr übel, weil er einen klaren Vorsatz mit uns Christen hat. Er will, dass wir so bauen, wie er es uns im Wort zeigt.

Sprüche 29:18:
„Wenn keine Offenbarung da ist, verwildert ein Volk; aber wohl ihm, wenn es das Gesetz beachtet!“

Im Kontrast zu diesen Negativbeispielen ist es so erfrischend und schön zu lesen, dass im Buch Esra die Rückkehrer im Geist erweckt waren und sich aus Liebe zum Herrn genau an sein Wort gehalten haben.
„Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun und in Israel ⟨die⟩ Ordnung und ⟨das⟩ Recht ⟨des HERRN⟩ zu lehren.“ Esra 7:10

Der Wiederaufbau ist mit großer Freude gesegnet

Äußerlich war der Aufbau vermutlich gar nicht so spektakulär, denn es waren vergleichsweise wenige, die in der zerstörten Stadt gebaut haben. Aber innerlich war viel Freude da und der Herr hat es sehr gesegnet, dass sie sich aus Liebe zu ihm genau an sein Wort gehalten heben.

Das soll uns auch ermutigen, uns ganz dem Herrn hinzugeben und aus Liebe zu ihm, alles Alte, die Traditionen, die Methoden und Vorstellungen, die uns in geistlicher Gefangenschaft halten, abzulegen und seine Gemeinde nach seinem Vorsatz zu bauen. Dann werden wir geistlich erfrischt und unser Herz wird gefüllt sein mit Lob für den Herrn:

„Und sie stimmten ⟨einen Wechselgesang⟩ an mit Lob und Preis dem HERRN: Denn er ist gut, denn seine Gnade ⟨währt⟩ ewig über Israel. Und das ganze Volk jauchzte mit gewaltigem Jauchzen beim Lob des HERRN wegen der Grundsteinlegung zum Haus des HERRN.“

Esra 3:11

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