Ein erweckter Geist (Esra 1)

Im Buch Esra, im ersten Kapitel, lesen wir davon, dass Gott den Geist des König Kyros erweckte. Kyros war zu der Zeit der König über Persien und Babylon. Natürlich war er kein Jude oder gar Christ. Dennoch hat Gott ihn dazu benutzt, das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft zurück nach Jerusalem kommen zu lassen. Vorallem benutzt Gott Kyros dazu, den Geist unter den Juden zu erwecken und zurück nach Jerusalem zu ziehen, um dort den Tempel wieder aufzubauen.

Da machten sich die Familienoberhäupter von Juda und Benjamin auf und die Priester und die Leviten, jeder, dessen Geist Gott erweckte, hinaufzuziehen, um das Haus des HERRN in Jerusalem zu bauen.

Esra 1:5

Was ist der Geist?

Nach 1.Thessalonicher 5:23 besteht der Mensch aus Geist, Seele und Leib. Was der Leib und die Seele ist, ist ziemlich offensichtlich. Zu unserer Seele gehört das Gefühl, der Verstand und der Wille. Was aber ist der Geist?

Unter Gottes Geschöpfen hat allein der Mensch einen Geist. Der Geist im Menschen ist wie ein Gefäß, dass dafür gemacht ist, Gottes Leben aufzunehmen. Deshalb sucht der Mensch nach dem Sinn seines Lebens. Während ein Tier damit zufrieden ist, seine grundlegenden Bedürfnisse wie Fressen und Schlafen stillen zu können, hat der Mensch eine Vielzahl von Religionen und Philosophien hervorgebracht. Dieses Suchen im Menschen hört erst auf, wenn er Gottes Geist in seinen aufnimmt und im Glauben wiedergeboren wird. In Johannes 3 macht es Jesus sehr deutlich, dass der Mensch durch den Glauben von neuem geboren werden muss.

Der Geist ist also einerseits ein Teil des Menschen, der dafür da ist, Gottes Geist aufzunehmen. Andererseits ist der Geist Gott selbst:

Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.

Römer 8:11

Die Erweckung des Geistes

Jeder, der an Jesus glaubt, hat den Geist empfangen. In diesem Geist hat Gott uns alles geschenkt und möchte, dass wir ihn jeden Tag erfahren und kennenlernen. Die Bibel nennt dies Umwandlung. Z.B. in 2.Korinther 3:18:

Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn.

Es steht uns dabei aber frei, ob wir unsere Zeit dafür einsetzen oder lieber unseren eigenen Beschäftigungen nachgehen. Gott hat uns seinen Geist nicht einfach nur dafür gegeben, dass wir auf ewig nicht verloren gehen. Er möchte, dass wir Umwandlung erfahren und sein Haus mitbauen.

Zur Zeit von Esra, hat Gott den Geist in seinem Volk den Juden erweckt, so dass sie aus Babylon auszogen und zurück nach Jerusalem gingen um dort Gottes Haus, den Tempel zu bauen.

Ein erweckter Geist ist also ein Geist, der für Gottes Plan brennt, der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen sucht, der gerne im Gebet für Gottes plan einsteht usw.

Wie können wir den Geist erwecken?

In Epheser 5:14-21 gibt Paulus viele praktische Hinweise, wie wir unseren Geist erwecken können. Es geht dabei jedoch nicht um eine Methode, sondern immer um den unmittelbaren, ehrlichen und offenen Kontakt mit dem lebendigen Gott. Gott brennt für sein Haus und unser Geist wird durch die Gemeinschaft mit Gott entfacht.

Paulus schreibt auch, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen und die Zeit freikaufen sollen. Es ist sehr nötig, Zeit mit Gott zu verbringen, wenn wir einen erweckten Geist erfahren wollen. Die Welt versucht immer unsere Zeit zu stehlen. Egal in welcher Lebenssituation du dich befindest, es scheint immer etwas zu geben, was gerade getan werden muss. Wenn dann doch mal Zeit ist, dann fühlst du dich müde und willst entspannen. Es ist natürlich nicht verboten, sich auch mal auszuruhen. Trotzdem sollen wir weise im Umgang mit unserer Zeit sein.

Unsere Verantwortung für unseren Geist

In den Timotheus-Briefen ermahnt Paulus Timotheus öfters, seinen Geist zu entfachen:

 Aus diesem Grund erinnere ich dich, die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in dir durch das Auflegen meiner Hände ist.

Und auch im Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Matthäus 25:14-30) macht der Herr klar, dass er am Ende mehr erwartet als am Anfang.
Drei Knechte bekommen von ihrem Herrn jeweils 5, 2 und 1 Talent (d.h. Münzen/Silber). Während die ersten beiden mit den Talenten handeln und sie verdoppeln, vergräbt der Dritte sein Talent in der Erde.
Wenn wir uns nur mit den Dingen dieser Welt beschäftigen sind wir genau so wie der Sklave, der sein Talent in der Erde vergraben hat. Der Herr der Sklaven ist am Ende überhaupt nicht damit zufrieden, dass der eine immer noch genau so viel hat wie er am Anfang bekommen hat.

Gott möchte, dass wir im Laufe unseres Christenlebens mehr von ihm gewinnen und unsere Zeit für sein Werk geben. So wird die Gemeinde gebaut und wir gewinnen mehr Talente und sind am Ende bereit für sein Wiederkommen.

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