Umkehr und neue Ermutigung (Esra 5)

Nachdem die Gegner des Wiederaufbaus des Tempels den Juden mit Waffengewalt Einhalt geboten hatten, wurden die Bauarbeiten eingestellt. Die, die für den Wiederaufbau des Tempels ihr ganzes Leben in Babylon dahinten gelassen hatten, begannen ihre eigenen Häuser zu bauen. Sie waren frustriert und entmutigt und bald schon ganz abgelenkt. Da sandte Gott Haggai und Sacharja:

Es weissagten aber die Propheten Haggai und Sacharja, der Sohn Iddos, den Juden in Juda und Jerusalem im Namen des Gottes Israels, der über ihnen war. Da machten sich auf Serubbabel, der Sohn Schealtiëls, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und fingen an, das Haus Gottes zu Jerusalem aufzubauen, und mit ihnen waren die Propheten Gottes, die sie stärkten.

Esra 5:1-2

Gott prüft die Herzen

Warum hatte Gott zugelassen, dass der Tempelbau gestoppt wurde? Hatte nicht Gott zugelassen, dass der neue persische König befahl, den Wiederaufbau zu stoppen? Ja, Gott hätte es verhindern können. Gott lässt aber auch in unserem Leben und in seinem Wiederaufbauwerk solche Situationen zu, um unsere Herzen zu prüfen und das Verborgene unseres Herzens ans Licht zu bringen. Gottes Haus, heute die Gemeinde, ist heilig und wird täglich weiter geheiligt. Dafür lässt Gott Schwierigkeiten zu.

In Haggai 1:2-4 lesen wir:

So spricht der HERR Zebaoth: Dies Volk spricht: Die Zeit ist noch nicht da, dass das Haus des HERRN gebaut werde. Und des HERRN Wort geschah durch den Propheten Haggai: Ist denn eure Zeit da, dass ihr in euren getäfelten Häusern wohnt, aber dies Haus muss wüst stehen?

Was für eine Veränderung! Diese Menschen hatten alles dahinten gelassen und den beschwerlichen und weiten Weg von Babylon nach Jerusalem auf sich genommen. Das klare Ziel war, den Tempel Gottes in Jerusalem wieder aufzubauen. Dafür war ihr Geist erweckt worden. Und doch sprechen sie plötzlich: Die Zeit ist noch nicht da, dass das Haus des HERRN gebaut werde!

Auch uns kann es passieren, dass wir eine klare Vision vom Willen Gottes haben und nach einer Weile sind uns doch ganz andere Dinge wichtig. Gott möchte uns aber weiter heiligen und unser ganzes Herz für sich gewinnen.

Den Geist neu erwecken

In 2.Timotheus 2:22 ermahnt Paulus Timotheus die jugendlichen Lüste zu fliehen und in 2.Timotheus 1:6 erinnert Paulus ihn daran, die Gabe in ihm neu zu entfachen.

Als Gläubige haben wir die Verantwortung unseren Geist nicht zu dämpfen sondern ihn wach zu halten und ihn immer wieder neu zu entfachen. Die Dinge dieser Welt, wie z.B. Sorgen, sündiges Vergnügen, Habsucht usw., führen dazu, dass das Brennen des Geistes in uns gedämpft wird. Unsere Hingabe wird weniger und weniger, bis wir gar kein Interesse mehr an Gottes Werk haben.

In seinem Brief an die Epheser schreibt Paulus einige praktische Hinweise, wie wir unseren Geist neu anfachen können:

Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise! Kauft die rechte Zeit aus! Denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist! Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt! Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus!

Epheser 5:15-20

Dieser Wein, in dem Ausschweifung ist, ist nicht einfach nur der Wein in der Flasche. Es ist der Wein der Welt. Die Dinge dieser Welt, die uns in Bezug auf geistliche Dinge trunken macht und uns die Vision raubt. Deshalb sollen wir die Zeit freikaufen und uns mit Gottes Wort füllen, es heraussprechen und Gott, unserem Vater, danken.

Der Aufbau geht weiter

Nachdem Haggai und Sacharja auftraten, tat das Volk Buße und der Aufbau des Tempels ging weiter bis zur Fertigstellung. Das Verbot zu bauen durch den persischen König bestand zwar immer noch, wurde aber wieder aufgehoben. So handelt Gott auch häufig mit uns. Wenn wir den ersten Schritt im Glauben tun, dann räumt er die Hindernisse aus dem Weg und richtet die äußeren Umstände ein. Es benötigt vorher jedoch eine Buße und Wendung des Herzens.

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