Alles, was Gott tut, ist vollkommen. Er vollbringt keine halben Sachen, sondern er führt sein Werk bis zur Vollendung aus. Daher ist auch sein Errettungswerk, das er für uns Menschen vollbracht hat, ein vollkommenes Werk. Lasst uns dieses Werk in diesem Blog etwas näher anschauen. Eine wunderbare Darstellung finden wir im Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus, vor allem im Kapitel 2. Dort wird zunächst Gottes Errettung für jeden Einzelnen unter uns aufgezeigt, dann aber auch, wie Gott sein Werk der Errettung weiterführt bis zum Aufbau der Gemeinde. Erst mit diesen zwei Teilen ist sein Werk vollkommen.
Wir waren tot
Doch zunächst die Frage: Warum brauchen wir überhaupt Errettung? Haben wir das wirklich nötig? Dafür lasst uns die Sicht der Bibel zu Grunde legen. Sie zeigt die Sichtweise Gottes auf und er sieht vieles völlig anders als wir Menschen. Das 2. Kapitel des Epheserbriefes beginnt folgendermaßen: „Auch euch, die ihr tot wart in euren Übertretungen und Sünden.“ Diese Anrede der Briefempfänger ist überraschend. Niemand empfindet sich doch als tot, solange sein Herz noch schlägt. Die Bibel stellt dies jedoch nüchtern fest. Der Keim des Todes steckt in jedem Menschen. Auch für einen Säugling, der soeben geboren wurde, steht fest, dass er eines Tages sterben muss. Als Kinder und Jugendliche wachsen wir, bis wir die vorgesehene Größe erreicht haben, dann stoppt das Wachstum und der Alterungsprozess beginnt. Ein wurmstichiger Apfel sieht von außen vielleicht noch sehr gut aus, aber in ihm steckt schon der Wurm. Ein Insekt hat sein Ei in die Blüte gelegt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Made schlüpft und die Frucht zerfrisst. Alle Menschen sind auf diese Weise gestochen worden und in den Augen Gottes tot.
Und unter Fremdherrschaft
Die Bibel fährt fort: „in welchen ihr einst gewandelt seid nach dem Zeitalter dieser Welt, nach dem Herrscher der Gewalt der Luft, (nämlich) des Geistes, der nun wirkt in den Söhnen des Ungehorsams, unter welchen auch wir alle einst ein Leben führten in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zornes waren wie auch die anderen,“ Hier sehen wir, dass nicht nur der Keim des Todes in uns steckt, sondern dass wir unter einer Fremdherrschaft sind. Wir denken, wir seien frei, tatsächlich befinden wir uns jedoch unter der Herrschaft einer Macht, die die ganze Welt regiert und ins Verderben hinabzieht. Wer die Nachrichten verfolgt, bekommt die Auswirkungen dieser Herrschaft Tag für Tag vor Augen geführt. Auch in unserem persönlichen Leben werden wir leider immer wieder von Reaktionen übermannt, die wir nicht wollen, bilden uns ein, Recht zu haben, obwohl dies nicht zutrifft und geraten aneinander.
Als Kinder des Zorns
In diesem Zustand sind wir nichts anderes als Kinder des Zornes. Das ist Realität und durch eigene Anstrengungen können wir daran nichts Grundlegendes ändern.
Gottes Barmherzigkeit und Liebe
In dieser Trostlosigkeit beginnt Gottes Erretten. In seiner großen Barmherzigkeit kommt er zu uns, obwohl wir uns oft gegen ihn stellen. In seiner Barmherzigkeit und Liebe erreicht er alle Menschen, wenn sie sich nur ihm öffnen wollen. Daher heißt es: „Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, (hat uns) dennoch um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, obgleich wir tot waren in den Übertretungen, mit Christus zusammen lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr gerettet – und zusammen auferweckt und zusammen in den Himmeln niedergesetzt in Christus Jesus.“
Mit Christus zusammen lebendig gemacht
Unser größtes Problem ist der Tod. Wenn wir äußerlich auch noch sehr lebendig erscheinen, sind wir doch tot in dem innersten Bereich unseres Seins, dem menschlichen Geist. Unser Geist ist nicht der Verstand, sondern mit ihm nehmen wir zu Gott Kontakt auf, fragen nach ihm und können Gottes Stimme vernehmen. Als Adam und Eva Gott ungehorsam waren und vom Baum des Todes aßen, starb ihr Geist fast völlig ab. Zurückblieb nur die Reaktion des Gewissens, die sie vor Übertretungen bewahren sollte. Gott will jedoch die Gemeinschaft mit uns völlig wiederherstellen. Dies kann nur in Jesus Christus geschehen. Wir Menschen haben viele Wege, Gott hat nur einen Weg: seinen Sohn Jesus Christus. Ihn hat er gesandt, um alle unsere Sünden auf sich zu nehmen und für uns den Tod zu erleiden. Als Gott ihn nach drei Tagen wieder auferweckte, machte er nicht nur ihn allein lebendig, sondern zusammen mit ihm auch uns, deren Geist tot war. Ist das nicht wunderbar? Ich bin mit Christus zusammen lebendig gemacht. Lasst uns dies im Glauben aussprechen, dann wird der Geist in uns bezeugen, dass dies die Wahrheit in Jesus ist.
Und zusammen in den Himmeln niedergesetzt
Gottes Errettung geht weiter. Nach seiner Auferstehung fuhr Christus in den Himmel auf. Auch hier hat er uns mitgenommen und als er sich zur Rechten Gottes niedersetzte, haben auch wir uns in den Himmeln niedergesetzt. Auf diese Weise rettete er uns von der Herrschaft Satans. Zuvor waren wir unter seiner Gewalt, jetzt ist er unter unserem Fuß. Nicht weil wir gute Menschen sind, sondern weil Gott uns in Christus hineinversetzt hat und wir an allem teilhaben, was er vollbracht hat.
Unser Anteil
So hat Jesus uns vom Tod errettet, aus der Gewalt Satans, aus unguten Begierden und vom Zorn Gottes. Anteil an diesem wunderbaren Werk erhalten wir, wenn wir an ihn glauben. „Aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit nicht jemand sich rühme. Denn sein Werk sind wir, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir in ihnen wandeln sollen“ (Eph.2,8-10). Gott hat sein Werk vollbracht, wir glauben daran und bekennen es mit unserem Mund. Dann sind wir von neuem geboren, Gott ist unser Vater und wir haben Anteil an allem, was Christus vollbracht hat. Und wer glaubt, der soll auch getauft werden. Dann wirkt der Herr in uns als seinem Meisterwerk und bereitet Werke für uns vor, in denen wir wandeln dürfen. Lobt den Herrn für Gottes vollständiges Errettungswerk.
Wir sind in Christus beschnitten
Man könnte meinen, dass an dieser Stelle ein krönender Abschluss von Gottes Werk erreicht ist. Doch Gott hat immer noch weit mehr für uns. Der Brief an die Epheser fährt fort mit der Beschneidung. Sie wurde Abraham gegeben. Viele Jahre wartete er auf einen Sohn. Gott hatte ihn verheißen und zugesagt, dass mit seiner Nachkommenschaft alle Nationen gesegnet werden sollten. Dennoch gebar seine Frau nicht. Da half Abraham nach und ging zu der Magd seiner Frau ein, die nach kurzer Zeit einen Sohn namens Ismael gebar. Doch Gott anerkannte dieses Werk nicht. Erst nach dreizehn Jahren erschien er Abraham wieder und gab ihm den Bund der Beschneidung. Seine eigene Kraft und Fähigkeit musste abgetan werden. Erst danach gebar Sara, seine Frau, den Isaak. Nicht selten wollen wir Gottes Werk aus uns selbst heraus voranbringen und hängen an unseren Errungenschaften, wie Abraham auch an seinem Sohn Ismael hing. Doch Gottes wird uns auch davon erretten. Das ist der Bund der Beschneidung.
Christus hat alle Mauern zwischen uns niedergerissen
Gottes Erretten geht weiter. „Denn er (Jesus) ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht und die trennende Mauer niedergerissen hat, die dazwischenstand, nämlich die Feindschaft. (Eph.2:14)“ Unser Gott will nicht nur einzelne Menschen erretten, sondern uns zu einem neuen Menschen zusammenfügen. Erst dann ist sein Werk an uns vollständig. Doch auch hier steht einiges im Weg. Die Bibel spricht von einer trennenden Mauer und von Feindschaft. An dieser Stelle wird die Feindschaft zwischen den Juden und den Nationen hervorgehoben. Für Juden war es unmöglich, mit Menschen anderer Nationalität gemeinsam zu essen. Als das jüdische Volk in viele Länder vertrieben worden war, wurde es immer verachtet, schlimmer Dinge beschuldigt und verfolgt. Hier besteht eine immense Feindschaft. Auch wenn sie zeitweise etwas abflaute, flammte sie an anderen Orten wieder auf. Doch dies ist nicht die einzige Feindschaft. Auch zwischen vielen Völkern gibt es Hass und Gegnerschaft bis zum Krieg. Nachbarn vertragen sich nicht und bekämpfen sich gegenseitig und selbst zwischen Geschwistern der Gemeinde kann plötzlich Unfrieden entstehen, obwohl es niemand will. Alle diese Feindschaften hat Christus am Kreuz zunichtegemacht. Er hat die trennende Mauer niedergerissen und Frieden gemacht. Das nehmen wir im Glauben an. Wir selbst können keinen Frieden herstellen. Dies kann nur der Herr und er hat es am Kreuz bereits getan. Insbesondere aber hüte dich, die niedergerissene Mauer wieder aufzubauen. Schnell nehmen wir Anstoß aneinander und sind verletzt wegen einer Sache. Dann kläre die Angelegenheit möglichst bald und selbst wenn dies nicht gleich möglich ist, baue keine Mauer auf!
Wir sind zu einem neuen Menschen geschaffen
Wir lesen weiter: „…indem er in seinem Fleisch das Gesetz der Gebote in Satzungen vernichtet hat, um in sich selbst die zwei zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu machen. (Eph.2:15)“ Dem Herrn geht es nicht nur um die Abwesenheit von Unfrieden, sondern er hat uns zu einem neuen Menschen geschaffen. Er machte nicht nur uns als Einzelne zu neuen Menschen, sondern schuf einen neuen Menschen. Er schuf nicht ein Volk, das aus vielen neuen Individuen besteht und auch nicht nur einen Prototyp, dem wir jetzt nacheifern sollen. Er schuf einen neuen Menschen. Deutlich wurde dies bereits an Pfingsten. Auf Grund der verschiedenen Sprachen besteht eine tiefgreifende Trennung zwischen den Nationen. Wir verstehen einander nicht. Jedoch an Pfingsten sprachen die Jünger auf einmal in vielen verschiedenen Sprachen, die sie nie gelernt hatten und machten die großen Taten Gottes bekannt. Der Heilige Geist gab es ihnen ein. Der eine neue Mensch hatte sich offenbart. Nachdem viele zum Glauben gekommen waren, blieben sie beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. (Apg.2:42) Viele verkauften ihre Güter und unterstützten die Bedürftigen. Niemand war nur auf seine Belange konzentriert, sondern alle waren bereit, sich der anderen anzunehmen. Als dann ein Angriff von Seiten der religiösen Juden kam, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott. Welch eine wunderbare Gebetsversammlung! Nicht nur ein Durchbeten verschiedener Anliegen, sondern ein Gebet in Einmütigkeit als ein neuer Mensch. (Apg. 4:23,24) Sie waren ein Herz und eine Seele. (Apg.4:32) Solch eine Einheit ist das Werk des heiligen Geistes. Niemals kann sie durch den Beschluss eines Komitees oder durch menschliche Bestrebungen erreicht werden.
In einem Leib mit Gott versöhnt
„…und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch welches er die Feindschaft getötet hat“ (Eph.2:16). Die Versöhnung mit Gott geschieht in dem einen Leib. Auch als Individuum kann ich die Versöhnung mit Gott erfahren, vollständig wird sie aber erst in dem einen Leib. Dort ist die Feindschaft getötet. Für die Vergebung brauche ich das Blut des Herrn, Versöhnung kann nur am Kreuz geschehen. Sicherlich kann man sich auch rein menschlich wieder versöhnen, aber der Keim der Feindschaft bleibt bestehen. Wo jedoch das Kreuz wirksam ist, ist die Feindschaft beendet. Der Herr hat sie völlig zerstört und es gibt überhaupt keinen Raum mehr für sie. Joseph wurde von seinen Brüdern sehr schlimm behandelt. Dennoch hat er ihnen vergeben. Lange Zeit lebte er in Ägypten und war getrennt von seinem Vaterhaus. Als ihm sein erster Sohn geboren wurde, gab er ihm den Namen Manasse, was bedeutet, dass Gott ihn all das Schlimme, was ihm seine Brüder angetan hatten, vergessen ließ. Er hat es vergeben und vergessen. Die Versöhnung mit seinen Brüdern stand jedoch noch aus. Das Kreuz musste an seinen Brüdern und auch an Joseph seine Wirkung tun. Lasst uns daher dem Herrn Raum geben und durch das Kreuz alles ausräumen, was dieser Einheit im Wege steht.
Zugang zu Gott, dem Vater
Der Abschnitt endet damit, dass wir Zugang zu Gott, dem Vater, haben durch den Herrn Jesus in einem Geist. Das ist wunderbar, wenn wir in solch einer Einheit gemeinsam unseren Gott loben können.