Gott führte das Volk Israel aus Ägypten durch die Wüste in das verheißene, gute Land. Für uns Gläubige ist dies jedoch nicht nur eine Geschichte, wie Gott damals mit seinem irdischen Volk handelte, sondern es sind Bilder, durch die Gott uns geistliche Wirklichkeiten zeigt. In dieser Artikel-Serie wollen wir einige dieser geistlichen Wirklichkeiten sehen.

Vorgeschichte
Aufgrund einer Hungersnot waren Jakob und seine Söhne von Kanaan nach Ägypten gekommen, wo Josef, ein Sohn Jakobs, in hoher Stellung dem Pharao diente. Nach einiger Zeit, Josef war bereits gestorben, kam allerdings ein Pharao an die Macht, der begann, Jakobs Nachfahren zu versklaven. Zu dieser Zeit waren die wenigen Personen, die mit Jakob nach Ägypten gekommen waren, zu einem Volk geworden, dem Volk Israel. In der Bibel lesen wir dazu:
Da trat ein neuer König die Herrschaft über Ägypten an, der Josef nicht mehr kannte. Der sagte zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Söhne Israel ist zahlreicher und stärker als wir. Auf, lasst uns klug gegen es vorgehen, damit es sich nicht noch weiter vermehrt! Sonst könnte es geschehen, wenn Krieg ausbricht, dass es sich auch noch zu unseren Feinden schlägt und gegen uns kämpft und dann aus dem Land hinaufzieht. Daher setzten sie Arbeitsaufseher über es, um es mit ihren Lastarbeiten zu drücken. Und es baute für den Pharao Vorratsstädte: Pitom und Ramses.
Als die Sklavenarbeit immer unerträglicher wurde, schrieen die Israeliten zu Gott, dass er sie erlösen möge. Schließlich berief Gott Mose, der vom Pharao forderte, er solle das Volk Israel ziehen lassen, damit es ihm dienen könne. Jedoch bedurfte es erst zehn Plagen bis der Pharao soweit war und dem Volk Israel erlaubte aus Ägypten auszuziehen. Kurz darauf änderte Pharao allerdings sein Meinung und jagte dem Volk mit seinem Heer nach. Daraufhin teilte Gotte das Rote Meer, durch das Israel hindurchzog, Pharaos Heer jedoch ertrank darin. Seitdem Jakob nach Ägypten gekommen war, waren 400 Jahre vergangen.
Israel in der Wüste
Als Gott Israel aus Ägypten herausführte, hatte er verheißen, sie in ein gutes Land zu führen.
Und ich bin herabgekommen, um es aus der Gewalt der Ägypter zu retten und es aus diesem Land hinaufzuführen in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig überfließt, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter
Dieses verheißene Land, Kanaan, lässt sich von Ägypten aus zu Fuß in ca. 4 Wochen erreichen, wenn man den direkten Weg nimmt. Israel benötigte für den Weg von Ägypten nach Kanaan 40 Jahre. Diese 40 Jahre zog das Volk durch die Wüste Sinai, wie auf folgender Karte dargestellt.

Während der Zeit in der Wüste sehnten sich die Israeliten nach den Speisen Ägyptens, die sie dort genossen hatten:
Und die Söhne Israel sagten zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen.
Israel im guten Land
Im Buch Josua lesen wir schließlich, wie Israel über den Jordan zieht und damit endlich das verheißene Land betritt. In diesem Land soll Gott und das Volk Ruhe finden, so hatte es Gott verheißen. Doch bei ihrer Ankunft im guten Land sehen die Israeliten befestigte Städte, bewohnt von Riesen. Erst nach vielen Kämpfen kann Israel die meisten der Völker besiegen und das gute Land in Besitz nehmen. Zur Zeit Salomos wird dann der Tempel Gottes gebaut und die Verheißung eines Ruheortes für Gott und das Volk geht in Erfüllung.
Die geistliche Wirklichkeit
Gott zeigt uns in der Bibel, dass der Mensch aus drei Teilen besteht: Geist, Seele und Leib. Als Christen haben wir die Wahl, ob wir in unserem Fleisch, der Seele oder im Geist leben.
Der fleischliche Christ
Auch wenn du Jesus einmal als deinen Herrn und Retter aufgenommen hast, kannst du trotzdem leben wie ein Ungläubiger. Du redest wie ein Ungläubiger, du gehst an Orte, die ein Christ nicht aufsuchen sollte und genießt allerlei Dinge, die die Welt dir anbietet. Dies sind die Fleischtöpfe Ägyptens, nach denen sich die Israeliten in der Wüste zurücksehnten. Die besondere Charakteristik Ägyptens ist jedoch, dass du dort versklavt bist. Genau so ist es mit der Welt: Du kannst sie genießen und viele schöne Dinge tun, bleibst aber dennoch leer. Du musst immer wieder neue Vergnügen suchen und bist versklavt.
Gott hatte schon Abraham auserwählt und verheißen, ihn zu einem großen Volk zu machen. Auch als Israel in Ägypten war, blieb es Gottes Volk. Genau so bist du ein Kind Gottes wenn du Jesus einmal aufgenommen hast, auch wenn du ein fleischlicher Christ bist und die Welt genießt, du bist und bleibst Gottes Kind. Das ewige Leben ist wirklich ewig und endet nicht wenn du Gott untreu wirst. Jedoch hat Gott uns nicht seinen Geist gegeben um weiterhin wie ein Ungläubiger zu leben, er will dich ins gute Land bringen!
Der seelische Christ
Außer im Fleisch kannst du als Christ auch in deiner Seele leben. Die Seele umfasst deinen Verstand, dein Gefühl und deinen Willen. In der Seele leben bedeutet somit, nach eigenem Denken, Fühlen und Wollen zu handeln anstatt sich durch Gottes Geist leiten zu lassen. Vielleicht willst du Jesus wirklich nachfolgen und strengst dich sehr an, so zu sein wie Jesus es war. Wenn das deine Situation ist, dann bist du ein seelischer Christ. So ein Christenleben ist sehr anstrengend und frustrierend, es ist eine wahrhaftige Wüstenwanderung. Vielleicht kommst du sogar, wie das Volk Israel, zu dem Punkt, dass du dir wünschst, nie aus Ägypten ausgezogen zu sein.
Gott führte Israel aus Ägypten, um es in ein gutes Land zu bringen, nicht in die Wüste. Genau so wenig sollen wir als Christen in unserer Seele leben.
Der geistliche Christ
Das gute Land zeigt den Reichtum Christi in unserem Geist. Gott möchte uns dahin bringen, dass wir im Geist leben und durch diesen geleitet werden. Nicht durch unsere eigene Kraft folgen wir Jesus, sondern durch seine Kraft. Und dieses gute Land können wir jeden Tag mehr erforschen und einnehmen.
In den folgenden Artikeln wollen wir genauer darauf eingehen, wie dies praktisch für uns aussieht und das gute Land unsere Wirklichkeit wird. Fortsetzung folgt…
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